Kurz vor den Osterferien, vom 5. bis zum 14. April, war das Franken-Gymnasium Gastgeber für besonderen Besuch: 13 Schülerinnen und Schüler sowie zwei Lehrkräfte der Kenmore High School aus Buffalo, New York, kamen im Rahmen des langjährigen Schüleraustauschs nach Deutschland. Bereits im Oktober des vergangenen Jahres hatte eine Gruppe der Jahrgangsstufe EF unvergessliche Tage in Buffalo verbracht – nun stand der Gegenbesuch an, auf den sich alle mit großer Vorfreude vorbereitet hatten.
Am Samstagnachmittag wurden die amerikanischen Gäste nach einer langen Reise mit dem Flugzeug und dem Zug mit selbstgestalteten Schildern, offenen Armen und strahlenden Gesichtern am Kölner Hauptbahnhof empfangen. Die Gastfamilien hatten sich bereits für das erste gemeinsame Wochenende Einiges einfallen lassen und so berichteten viele anschließend begeistert von den ersten Erlebnissen in Deutschland: ob Achterbahnfahrt im Phantasialand, Fangesänge im Stadion des 1. FC Köln oder Wettrennen auf der Kartbahn – ohne Zweifel ein gelungener Auftakt des Besuchs.
Am Montag begann dann die Woche mit dem Schulbesuch der amerikanischen Gäste, bei dem sie ihre Partnerinnen und Partner in den Unterricht begleiteten und so einen direkten Einblick in den deutschen Schulalltag erhielten. Im Anschluss hatten alle die Gelegenheit, sich bei einem gemütlichen Willkommensnachmittag in der Schule bei frischen Waffeln, einem Stück Schwarzwälder-Kirsch-Torte oder anderen selbstgebackenen Leckereien über die ersten Eindrücke auszutauschen.
Auch an den folgenden Tagen stand neben dem Unterricht ein abwechslungsreiches kulturelles und historisches Programm auf dem Plan: In Zülpich besuchten die Schülerinnen und Schüler am Dienstag die Römerthermen und erfuhren mehr über die römische Geschichte der Region. Am Abend kamen alle Gastfamilien zu einem sogenannten Potluck-Dinner zusammen, bei dem ein gemeinsames Buffet aus mitgebrachten Spezialitäten entstand – ein stimmungsvoller Abend voller kulinarischer Entdeckungen und angeregter Gespräche.
Die zweite Wochenhälfte war geprägt von gemeinsamen Ausflügen. In Köln standen eine Stadtführung, der imposante Kölner Dom, das Sport- und Olympiamuseum und natürlich ein bisschen Freizeit in der Innenstadt auf dem Plan. Am Donnerstag ging es nach Bonn, wo das Beethovenhaus besucht wurde und die Kirschblüten in voller Pracht standen – perfektes Timing! Auch ein Besuch im Haus der Geschichte durfte nicht fehlen. Der Freitag führte die Gruppe nach Maastricht, wo sie die unterirdischen Kasematten erkundeten und in Teams eine Smartphone-Rallye durch die Stadt meisterten. Ein Abstecher zum Dreiländereck rundete diesen Tag ab – ein Ort, an dem Deutschland, Belgien und die Niederlande aufeinandertreffen, und der wunderbar symbolisch für diesen Austausch stand.
Das abschließende Wochenende verbrachten die Gäste erneut in ihren Gastfamilien – eine letzte Gelegenheit für spannende Ausflüge und gemeinsame Gespräche beim Abendessen. Manche ließen die gemeinsame Zeit bei einem lustigen Karaoke-Abend ausklingen, andere bei einer spontan organisierten Pre-birthday-party für den kurz bevorstehenden Geburtstag einer Gastschülerin. Am Montagmorgen am Bahnhof hieß es dann Abschied nehmen. Am Kölner Hauptbahnhof flossen Tränen, es wurde umarmt, gelacht und versprochen, in Kontakt zu bleiben. Bereits in den letzten Tagen des Aufenthalts wurden erste Pläne für private Wiedersehen geschmiedet – ein Zeichen dafür, wie tief die entstandenen Freundschaften reichen.
Der Schüleraustausch mit der Kenmore High School besteht am Franken-Gymnasium bereits seit über 20 Jahren und ist inzwischen zu einer echten Herzensangelegenheit für viele geworden. Begegnungen wie diese zeigen, wie viel junge Menschen voneinander lernen können, wenn sie über geografische, sprachliche und kulturelle Grenzen hinweg aufeinander zugehen. Sie fördern Offenheit, gegenseitigen Respekt und die Bereitschaft, die Welt mit anderen Augen zu sehen – Werte, die weit über den Schulalltag hinaus Bedeutung haben. Wir freuen uns sehr, dass unser Austauschprogramm junge Menschen miteinander verbindet und Freundschaften entstehen lässt, die nicht selten ein Leben lang halten.